Der Segelsommer 2015

Kalt

Sehr kühl hat die Saison dieses Jahr begonnen, Mai und Juni waren sehr frisch. Während es im Süden Deutschlands sehr hohe Temperaturen hatte, waren wir froh, wenn die 15° Marke erreicht wurde.
Zum Beispiel kam Richi Anfang Juni aus 30°, um frühmorgens vom Piloten beim Landeanflug auf Hamburg zu hören, dass das Wetter "schön, bei einer Lufttemperatur von 3°" sei.
Die Saison begann recht kühl...

Nass

Interessanterweise wurden wir eher selten nass von oben. Natürlich gab es den einen oder anderen Guß, aber im Großen Ganzen, zumindest in der rückblickenden Betrachtung, hat es nicht sehr oft geregnet. Wenn, dann gab es einen Schauer, So im Hafen von Wendtorf, kombiniert mit Sonnenuntergang, beim Auslaufen von Kopenhagen, und vor der Flensburger Förde, so spektakulär es aussieht, nach 10 Minuten war der Spuk vorbei


Heiß

Schließlich, gegen Mitte Juni begann es endlich wärmer zu werden, zunächst noch zaghaft, aber kurzzeitig konnte man bereits im T-Shirt posen :-)
12.6.- Ausfahrt Heiligenhafen
Im August:
"Nie lange Hosen angehabt"
Und zur Silverrudder in Svendborg:

Emil (acht Wochen) ist vermutlich der jüngste Zuschauer



Windig

Über mangelnden Wind konnten wir nicht klagen: Erstaunlich wie viel Ostwind wir hatten!
Anfang Mai im dritten Reff im Kleinen Belt nach Norden. Am 7.6. Stehtag in Bogense, da 30+ kn Wind im Hafen. Mitte Juni und im Juli dann eher moderate Bedingungen, Im August gab es alles - außer Westwind (jedenfalls für uns), so z.B. strammen NW 5 Mitte August beim Einlaufen und anlegen in Rerik. Eigentlich war alles voll, aber "wir haben noch nie jemanden fortgeschickt" So geht es ans Ende eines Stegs, kaum einsfünfzig breit, mit exakt ablandigem Wind. Und das bei einem Schiff mit Doppelruder und folglich fehlender Anströmung der Ruderblätter bei kleiner Fahrt...
Man darf nicht aufgeben, jeder Bö folgt eine Flaute und irgendwann klappte es mit einigen sehr netten und ungemein freundlichen Helfern vom lokalen Segelclub. Toller Hafen, nette Leute, tolle Stimmung, die Stunde Anfahrt durchs Salzhaff lohnt sich!

Das Boot

Naja, ein bisschen höher am Wind wäre schön, aber irgendwo ist halt alles ein Kompromiss, und wer hat schon mal auf 37 Fuß Härbölle angelaufen? Toll, mit Kielschwert hoch und 110 cm Tiefgang in solch einen kleinen Hafen einzulaufen!
Ansonsten alles super, alle Leinen ins Cockpit geführt, einhand ist kein Problem -obwohl dis dato immer mindestens mit Zweier-Crew gefahren wurde. Das Cockpit ist geräumig und -- recht trocken, kaum einmal, dass Spray über kommt, sehr angenehm.
Und unten, naja traumhaft, ein Bad, tatsächlich ein Bad, mit Glasabtrennung zur Duschkabine, die man übrigens nicht braucht, wenn man im Sitzen duscht, Was gleichzeitig das Klo mit dem hin und wieder gewünschten (Bedienungsanleitung) Süßwasser nachspült...
In der Pantry (im Wortsinne scheinbar zum Anrichten von kalten Speisen) ein zweiflammiger Herd mit Backofen und Grillfunktion, dazu eine Induktionskochplatte  von Aldi (nur einschalten, wenn der Landstrom genügend abgesichert ist...)
Johann Lafers Entrecôte (so, oder so ähnlich -> runter scrollen bis "Steak mit geschmorten Tomaten") zuzubereiten ist folglich keinerlei Problem :-)

Segelkleid

Schon etwas speziell: 35 m² im Großsegel und 35 m² in der Genua...
Nach wie vor besteht das Gefühl, dass es ein paar Knoten mehr Wind braucht, bis man in die Gänge kommt. Kein Wunder, schließlich kommt der Schwenkkiel mit einem Handicap von 700 kg zusätzlichem Ballast zum Tragen.
Aber dafür gibt es ja seit Saisonbeginn den neuen Code Zero. "Sail when others are already motoring" - war toll!
Den Code Zero haben die Jungs in Heiligenhafen prima hingekriegt.



Auf der anderen Seite, die beiden Reffs, die ab Werk mit kommen, sind dann doch bescheiden. Reff Zwei wird je nach Situation bereits bei 21 Knoten eingebunden. Es war eine kluge Entscheidung, ein drittes Reff in das Groß nähen zu lassen. Sollte man einmal überrascht werden kann man im Reff 3 auch noch bei 27+ kn segeln, und wenn es richig happig kommt, kommt das ebenfalls neue Reff 4 zum Zug, es hat die Größe eines Try-Segels.


Und sonst

Irgendwann gab es die erste Schnecke an Bord
Kommentar von Sohn Hannes: "In der Mitte durchschneiden und liegen lassen, dann kommen keine Neuen mehr."

Noch ein Novum gab es:


Reisen mit Blumenstock.

Haben wir von den Stegnachbarn auf der Tschööö bekommen. Er war schon mit ihnen durch die Sommerferien gereist und hat dann auch noch bei uns den ganzen August und September durchgehalten.

















Die Strecke

Naturgemäß dominant bei einem Standpunkt am Ausgang der Kieler Förde: Fahrten in die dänische Südsee. Und wieder die Erkenntnis, es gibt da noch so viel zu sehen, zu befahren und kenne zu lernen, man könnte für Jahre da hin und immer wieder etwas neues finden.

Dann die großartige Reise nach Kopenhagen (Details hier), Lolland, Falster, Mön, alles sehr schön. Obwohl wir sicherlich den schlechtesten aller möglichen Anreisetage erwischt hatten: Sommerferien, schönes Wetter, Sonntag Nachmittag... Alles was schwimmen kann auf dem Wasser. Um so schöner das Glück mit unserem zentralen Liegeplatz!
Auch die Fahrt nach Rerik war entgegen der Vorhersage sehr schön.Und dann natürlich der Saisonabschluss von Svendborg nach Wendtorf (Details) mit der bisherigen Höchstgeschwindigkeit von 9,5 kn.
Hier der Überblick.