Tag 56: I like Chinese

ENDLICH wieder segeln! Wir hatten schon Entzug nach den paar Tagen Schwachwind. Aber es war auch etwas unerwartet. Also von vorne.
Das Mitternachtsbild zeigt es deutlich, es ist nicht mehr so hell, wie im ganz hohen Norden

Grobes Korn, Fehlfarben. Das Licht ist sehr schwach
Der Anker hat uns über die Nacht prima festgehalten. Als Brigitta um 05:00 kontrolliert, sieht sie nichts, nur dicke Nebelsuppe. Um acht Uhr ist der Nebel aus der Bucht abgezogen, aber vorne, Richtung offenes Meer, hängen dicke Schwaden. Um Viertel vor zehn geht der Anker auf. Bucht und Fjord bieten gute Sicht.
Blick nach NW: die Högakustenbron. Sie wurde der Golden Gate Bridge von
San Francisco nachempfunden
In der nächsten Bucht liegt die Ocean Gala, ein gewaltiger
Kreuzfahrer... Sieht irgendwie aus wie ein Störfaktor
Allmählich nähern wir uns der Mündung des Fjords, es sieht ziemlich ähnlich wie gestern aus:
Von der See wabern dicke Nebelschwaden herein
Aber heute sollen wir Glück haben. Nach und nach löst sich der Seenebel auf und wir haben gute Sicht und alsbald sogar einen schönen dreier Wind aus SO, der uns wunderbar nach SW zieht. Da ist er wieder, dieser schöne Moment, wenn der Motor abgeschaltet wird, kein Brummen mehr, nichts vibriert, nur noch das Rauschen und Gurgeln den Wassers und die Windgeräusche. Wir hören eine Weile andächtig zu, denn gerechnet hatten wir nach der Vorhersage eher mit sehr schwachem Gegenwind.
Wir segeln bis an die Mündung des Alnösundet, drehen nach Norden und sehen alsbald die erst 2014 eröffnete Sundsvall Bridge mit ihrem "award winning design"
Nun allerdings bedrohen eisenfressende Bakterien die Brücke.
Wir hatten heute mit der Auswahl unseres Hafens ein wenig Pech. Es gibt derer drei in Sundsvall, die elektronische Karte zeigte einen, das Internet einen anderen und die Papierkarte einen dritten Hafen.
Wir wählen den größten, er ist der nähste, obwohl alles etwas komisch aussieht. Aber mittlerweile steht über uns eine rabenschwarze fette Wolke, die nur darauf zu warten scheint, ihre Schleusen zu öffnen - und wir landen im Industriegebiet. Die Suche nach dem Hafenmeister endet im Klubhaus mit "You are from Germany? Hej, I am Erika and this is my husband", welcher deutsch spricht und Freunde in Bayern hat. Nein, ein Gasthafen sei das nicht, alles privat. Aber selbstverständlich könnten wir hier bleiben, kostenlos natürlich. Wo wir denn lägen. Platz 38. Der Husband schaut im dicken Buch nach, wem der Platz gehört, ruft den Eigner an. Es sei da einer aus Tyskland, der auf seinem Platz festgemacht habe. No problem, er sei selbst unterwegs und komme die nächsten Tage nicht zurück.
Menschen  wieder sehr nett, Umgebung etwas trist, aber wir sind fest, als es zu regnen anfängt und verziehen uns unter Deck und kochen Chinese: rice, beef and peas.
Titel Inspiration

Keine Kommentare: